Es ist kein Geheimnis, dass die fortschreitende Digitalisierung den Konkurrenzdruck und die Veränderungsdynamik von Unternehmen erhöht. Diesem Druck standzuhalten, gelingt nicht immer. Unternehmen möchten schneller und flexibler werden und prüfen bestehende Geschäftsprozesse und Strukturen, um diese dann zu verändern. Doch das Transformationsvorhaben einer Organisation ist wohl eine der Königsdisziplinen, die der Unternehmensführung überhaupt obliegen kann. Eine Organisation wird dabei bis ins Innerste durchleuchtet. Die komplexen Interaktionen und Wechselwirkungen in einem Unternehmen treten zu Tage. Damit Sie Ihren Change-Management-Prozess erfolgreich gestalten können, stellen wir Ihnen unsere drei Expertentipps vor, die Sie während Veränderungsprozessen beachten sollten.
Tipp 1: Werden Sie sich Ihrer Management- und vor allem Ihrer Führungsaufgabe bewusst
Management und Führung (Leadership) sind definitiv zwei Paar Schuhe. Das Management verantwortet die Zielsetzungen, Planung, Organisation, Steuerung und Kontrolle der Geschäftsprozesse. Führung bedeutet, die Richtung vorzugeben und die Vision durch Strategien umzusetzen. Dies gelingt nur, wenn diese Vision den Mitarbeitenden ehrlich kommuniziert und die Ziele sowie das Vorgehen offen vermittelt werden. Dadurch ermöglicht Leadership einen Wandel und Veränderungen innerhalb einer Organisation. Nur mittels richtiger Führung lassen sich das Verhalten von Mitarbeitenden ändern und ein Change in der Unternehmenskultur fest verankern.
Trauen Sie Ihren Mitarbeitenden etwas zu, denn diese empfinden höhere Anforderungen meist als sehr positiv, da sie sich selbst weiterentwickeln können. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Grössere Verantwortung zeigt Vertrauen in die Mitarbeitenden und erhöht deren Zufriedenheit.
Erfolgreiches Change Management basiert daher viel mehr auf guter Führung als auf Management. Nichtdestotrotz kann ein Change-Prozess niemals ohne das Management ablaufen, da es diesen kontrolliert.
Tipp 2: Reagieren Sie auf Widerstände
Change Management schafft Wandel und Wandel schafft Neues. Doch Unbekanntes löst teilweise Bedenken, Bedrohung und damit Widerstand aus. In einer Organisation kann ein solcher Widerstand zum Scheitern des Transformationsvorhabens führen. Lesen Sie dazu auch den Blogbeitrag Schreckgespenst «CRM-Einführung» – Warum Mitarbeiter neue Business-Software zu Recht ablehnen.
Seien Sie sich bewusst, dass es keine Veränderungen ohne Widerstand gibt. Reagieren Sie unbedingt auf diese Widerstände, denn sie enthalten eine «verschlüsselte Botschaft». Erkennen Sie die Botschaft und nutzen Sie diese, um Ihr Change-Management-Modell zu verbessern. Ein Widerstand kann eine Quelle wertvoller Ideen sein, die umgesetzt werden möchten.
Überlegen Sie sich zu Beginn des Veränderungsprozesses, wer vom Wandel am stärksten betroffen sein wird und von wem welche Widerstände zu erwarten sind.
Eine ehrliche und offene Kommunikation über das Veränderungsvorhaben gegenüber den Mitarbeitenden wird Ihnen helfen, Widerstände zu minimieren. Absolut entscheidend sind die frühzeitige Beteiligung und Einbindung der Mitarbeitenden – insbesondere der am meisten Betroffenen – in den Change-Prozess.
Auch schnelle Einführungserfolge schaffen Akzeptanz unter den Mitarbeitenden und reduzieren mögliche Widerstände.
Tipp 3: Analysieren Sie die Unternehmenssituation und das Umfeld
Welche Ausgangssituation hat Ihr Unternehmen genau? Was passiert im Organisationsumfeld? Einen starken Einfluss auf die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeitenden und damit auf den Change-Erfolg hat der Anlass des Organisationswandels. Change Management kann Sie dabei unterstützen, mit Unsicherheiten, wachsender Komplexität oder starker Dynamik Ihres wirtschaftlichen Umfeldes leichter umzugehen. Gewinnen Sie und Ihr Unternehmen an Agilität, können Sie auf die unterschiedlichen Veränderungen Ihres Umfeldes reagieren.
Starke Dringlichkeiten sind ein grosser Treiber von Change Management. Fragen Sie sich, ob für das Unternehmen eine starke Dringlichkeit besteht. Das kann zum Beispiel eine absehbare Krise oder eine Fusion sein. Auch eine aktive Zukunftssicherung des Unternehmens und damit der Arbeitsplätze erhöht die Bereitschaft der Mitarbeitenden für Veränderungen. Schwierige Zeiten können daher helfen, die Notwendigkeit von Change Management zu unterstreichen und die Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden zu gewinnen.
Fazit
Das Change Management hilft dem Top-Management, der Führung und den Mitarbeitenden, die Notwendigkeit eines Organisationswandels zu erkennen, diesen zu bejahen, aktiv mitzugestalten und nachhaltig umzusetzen.
Veränderungen verlangen, dass ein Umdenken stattfindet – sowohl im Management als auch unter den Mitarbeitenden. Alte Gewohnheiten werden aufgegeben und eine neue Unternehmenskultur entsteht. Wie wichtig die Unternehmenskultur für den Unternehmenserfolg ist und wie stark das Top-Management dazu beiträgt, lesen Sie im Artikel Stolperstein Unternehmenskultur auf computerworld.ch.
Denken Sie an Ihre Mitarbeitenden, denn ihre Akzeptanz ist der Schlüssel zum Erfolg von Veränderungsprozessen.
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Sie stehen vor einem Wandel oder befinden sich bereits im Umbruch? Sie möchten sich intensiver mit dem Thema Strukturwandel befassen? Werfen Sie einen Blick in die Zukunft und informieren Sie sich über die Digitalisierung und wie diese Unternehmensbestandteile verändert und welche Strategien es zur Bewältigung gibt.
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